Ich geb’s zu: Früher hätt ich nie gedacht, dass ich mal Zwiebeln und Nelken als “medizinisch” betrachten würde. Für mich war die Zwiebel halt was fürs Bratfett, und Nelken… na ja, Weihnachten halt. Aber je älter ich werde, desto mehr schau ich hin: Was hat Oma gemacht, was hat ihr geholfen? Und so bin ich auf diese einfache, aber wirksame Kombi gestoßen. Zwiebel und Nelken. Mehr braucht’s manchmal nicht.
Es ist nicht kompliziert. Aber es ist kraftvoll. Ich mein, Nelken sind seit Jahrhunderten bekannt für ihre antibakterielle Wirkung. Wenn’s im Hals kratzt oder der Bauch zwickt, hat Oma nie zu Tabletten gegriffen, sondern Tee gemacht. Aus Zwiebel, ein paar Nelken rein – fertig. Klingt komisch, schmeckt auch anfangs speziell, aber es hilft. Und manchmal braucht man nicht mehr.
Ich hatte diesen Winter eine kleine Erkältung, nix Wildes, aber so ein ständiges Kitzeln im Hals, Hustenreiz, man kennt das. Ich hab also diesen “Zwiebel-Nelken-Tee” gemacht. Zwiebel kleinschneiden, 3–4 ganze Nelken dazu, mit Wasser aufkochen, ziehen lassen, wer mag ein Löffel Honig rein. Ich hab’s drei Tage lang morgens getrunken, und es wurde besser. Kein Zauber, kein Hokuspokus – einfach altbewährt.
Was viele nicht wissen: Nelken enthalten Eugenol, ein richtig starkes Mittel gegen Bakterien, Viren, sogar leichte Schmerzen. Und Zwiebeln wiederum haben Quercetin, das soll entzündungshemmend wirken. Zusammen wirken sie wie ein natürliches kleines Team, das den Körper von innen unterstützt.
Ich hab auch gelesen, dass diese Kombi die Verdauung unterstützt. Und ja, das kann ich aus Erfahrung sagen. Ich trink manchmal Zwiebel-Nelken-Wasser morgens auf nüchternen Magen. Einfach eine kleine Zwiebel mit ein paar Nelken spicken, über Nacht in Wasser ziehen lassen und morgens trinken. Schmeckt nicht nach Urlaub, aber hilft. Der Bauch fühlt sich leichter an. Blähungen gehen zurück. Und irgendwie startet man besser in den Tag.
Meine Nachbarin hat sogar mal gesagt, sie nimmt die Mischung für die Haare. Zwiebel fördert das Haarwachstum, sagt man, und mit Nelkenöl zusammen soll das auch noch gegen Schuppen helfen. Ich hab’s noch nicht ausprobiert, aber wer weiß, vielleicht ist das mein nächstes Projekt.
Und wenn man Schmerzen hat, also so rheumatisch oder Muskelkater vom Umgraben im Garten – da kann man auch eine Paste machen. Frische Zwiebel zerdrücken, gemahlene Nelken oder Nelkenöl dazu, bisschen vermischen, auf die schmerzende Stelle auftragen. Wickel drum, ruhen lassen. Ist nicht wie Voltaren, aber oft reicht’s schon, dass es spürbar besser wird.
Für die Mundpflege ist die Kombi auch spannend. Klar, Zwiebelgeruch ist speziell, aber antibakteriell ist sie trotzdem. Und Nelken sind ja sowieso der Klassiker bei Zahnschmerzen. Ich koch manchmal ein bisschen Wasser mit beidem, lass es abkühlen und spüle den Mund damit. Tut gut, wenn das Zahnfleisch empfindlich ist.
Was ich besonders liebe: Es kostet fast nichts. Eine Zwiebel hat man immer da, Nelken kosten ein paar Cent. Und man muss nichts künstlich zusammenmixen. Es ist Natur, pur. Und wie oft unterschätzen wir das?
Hier ein paar einfache Anwendungsideen aus meinem Alltag:
1. Zwiebel mit Nelken spicken: Eine geschälte Zwiebel nehmen, 4–5 Nelken reinstecken, über Nacht stehen lassen. Am nächsten Tag die Zwiebel kleinschneiden und mit in die Gemüsepfanne geben – gibt Geschmack und tut gut.
2. Tee für Erkältungen: 1 kleine Zwiebel, 3 Nelken, 250 ml Wasser. Alles aufkochen, 10 Minuten ziehen lassen. Wer mag, mit Honig trinken. Hilft gegen Schleim, Husten, Halsschmerzen.
3. Zwiebel-Nelken-Wasser morgens: Über Nacht ziehen lassen (siehe oben). Morgens trinken für besseren Stoffwechsel und zur Unterstützung der Leber.
4. Paste gegen Muskelschmerzen: 1 TL gemahlene Nelken, 1 EL Zwiebelbrei, vermengen, auf die betroffene Stelle geben.
5. Haarmaske: Zwiebel auspressen, ein paar Tropfen Nelkenöl dazu, auf die Kopfhaut einmassieren, 30 Minuten einwirken lassen, dann auswaschen.
Natürlich: Wer allergisch ist, sollte aufpassen. Und bei allem gilt: Maß halten. Es ist ein Hausmittel, kein Medikament. Aber wenn man offen ist, kann man wirklich viel für sich tun. Ganz ohne Apotheke.
Ich finde, gerade in Zeiten, wo alle gleich zur Tablette greifen, tut es gut, sich zu erinnern: Vieles liegt direkt vor unserer Nase. Oder im Küchenschrank. Man muss es nur benutzen.